Urlaub an der Mosel in der Pension Gwosch

Bruttig-Fankel
Der Moselort liegt zwischen Cochem und Beilstein. Beide Ortsteile haben in den vergangenen Jahren viele Auszeichnungen im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" errungen.

Die beiden alten Winzerorte Bruttig und Fankel am rechten Moselufer, ca. 8 km flussaufwärts von Cochem und ca. 75 km flussabwärts von Bernkastel-Kues gelegen, bilden seit 1969 die Doppelgemeinde Bruttig-Fankel mit knapp 1200 Einwohnern. Verwaltungsmäßig gehört sie zur Verbandsgemeinde Cochem-Land im Landkreis Cochem-Zell. Inzwischen sind beide Ortsteile baulich zusammengewachsen. Von Fankel aus blickt man auf die Moselstaustufe, in deren Schleusen die Schiffe einen Höhenunterschied von sieben Metern überwinden müssen. Am Ortsende von Bruttig führt eine Brücke zum schräg gegenüberliegenden Ort Ernst. Die Mosel legt von Bruttig-Fankel bis zu ihrer Mündung in den Rhein am Deutschen Eck in Koblenz eine Strecke von 58 km zurück.

Eine bauliche Besonderheit in Bruttig ist der Bahndamm, auf dem eine Weinbergslage stets gute Weinqualität liefert. Die Brunnenstraße in Fankel zählt zu den ältesten Straßen mit geschlossener Fachwerkbebauung an der Mosel. Regelmäßige Weinproben, Weinbergsseminare, geführte Wanderungen, Schiffstouren (Anlegestelle direkt im Ort) und Radwanderungen lassen die Urlaubstage kurzweilig werden. Dazu kommen zahlreiche gut ausgebaute Rad- und Wanderwege. Auf den Höhen der Gemeinde finden Gäste einen archäologischen Wanderweg mit vielen informativen Auskunfttafeln. Das traditionsreiche Winzerfest in Bruttig zählt zu einem der bekanntesten Feste an der Mosel. Es wird in jedem Jahr am zweiten Wochenende im August gefeiert.

Sehenswürdigkeiten:
Schunck’ches Haus von 1656 (beachtliche Innenausstattung)
Alte Rathäuser von Bruttig (von 1619) und Fankel (16. Jahrhundert)
Kirche St. Margaretha in Bruttig (1845) und Filialkirche Mariä Himmelfahrt in Fankel (1385)
Christophorushaus und Fachwerkhäuser in der Brunnenstraße (ältestes zusammenhängendes Fachwerkensemble im Moselraum)
Ehemalige Synagoge in der Mühlenbachstraße im Ortsteil Bruttig
Zahlreiche Fachwerkhäuser in den alten Ortskernen von Bruttig und Fankel
Kreuzkapelle (18. Jahrhundert)

Geschichte:
Die ältesten Zeugnisse der Besiedlung in der näheren Umgebung des Ortes sind die sehr gut erhaltenen Hügelgräber auf dem Bruttig-Fankeler Berg entlang des sogenannten Rennweges, einer alten Verbindungsstraße zwischen den zwei Gabel-Endpunkten der keltisch/römischen Fernstraße von der Mosel über den Hunsrück zur Nahe, heute als Keltenweg Nahe–Mosel touristisch beworben und vermarktet, über die heute der „Archäologische Wanderweg Bruttig-Fankel“ verläuft. Nach Auskunft des Landesamtes für Denkmalpflege in Koblenz stammen diese Gräber teilweise noch aus der Bronzezeit.

Der Ort Bruttig-Fankel hat sowohl keltisch-römische als auch merowingisch-fränkische Ursprünge, wobei der Ortsteil Bruttig wohl der ältere ist. Die erste urkundliche Erwähnung als „Pruteca im Mayengau“ stammt vom 4. Juni 898 in einer Schenkungsurkunde des lothringischen Königs Zwentibold zu Gunsten des reichsunmittelbaren, freiadligen Frauenstifts in Essen. Neben zahlreichen Besitzungen im Raum Köln und Bergheim übertrug der König dem Stift in Essen: … in pago magnensi in villa pruteca terra arabilis cum curtile et vineis … (Übers. etwa: … im Mayengau, im Dorfe Bruttig einen Hof mit zugehöriger pflügbarer Erde und Weinbergen …). Diese Urkunde belegt, dass der Ort mindestens 1100 Jahre alt ist, wahrscheinlich aber sogar wesentlich älter, da bereits ein Hof mit Weinbergen bestand. Ein weiterer Hinweis darauf, dass der Ort bereits eine keltische Siedlung war, ergibt sich aus dem Namen „Bruttig“ selbst. Sprachforscher leiten den heutigen Namen ab vom keltischen „Bruti-acum“ (d. h.: „Wohnung des Brut“) über das lateinische „Proteca“ (898 n. Chr.), „Prodecha“ (1250 n. Chr.) zum heutigen „Pruttig/Bruttig“.

Der Ortsteil Fankel wurde um das Jahr 1100 erstmals urkundlich erwähnt. Der Name ist abgeleitet vom keltischen „fank“, für sumpfiges Gelände. Die Besitzverhältnisse regelten sich im Mittelalter in Bruttig wie in Fankel durch mehrere sogenannte Weistümer. Zu Zeiten der französischen Besatzung ab dem Jahr 1794 wurden beide Ortsteile der Mairie Beilstein zugeordnet, welche zum Kanton Zell gehörte. Die Verwaltung lag allerdings beim Kanton Treis des Département de Rhin-et-Moselle und ab 1816 nach der Zuordnung zum Königreich Preußen beim Kreis Cochem. Seit 1946 sind die Orte Teil des damals neu gegründeten Landes Rheinland-Pfalz.